13.02.2023, 13:21
Kurzbericht von der 41. Videokonferenz der AG Architekturfotografie vom 10.02.2023
Thema: Wie objektiv kann eine Perspektive sein?
Im ersten Teil des Abends wurde eine Einführung in die Auseinandersetzung zum Themenbereich Perspektiven gegeben.
Leitfragen waren:
- Wann ist ein Gebäude angemessen ausgerichtet und wann erscheint es uns bereits 'überkorrigiert' zu sein?
- Sehen verschiedene Menschen ein Gebäude in einer vergleichbaren Art und Weise?
- Aus welchem Grund stören nicht vollständig korrigierte Linien einige Fotografinnen und Fotografen stärker als andere?
In jeder perspektifischen Projektion ist etwas persönliches enthalten. Der Blick des Betrachters wird geführt. Wir sehen das, was wir sehen sollen.
Ein wichtiger Rahmen für die Architekturfotografie besteht darin: Was interessiert uns an einem Gebäude und was wollen wir dem Betrachter zeigen?
Die Übereckperspektive ist eine gute Voraussetzung für die Gebäudefotografie. Sie vermittelt Tiefe und lässt uns die Fluchtpunkte klar erkennen.
Eine Grundfrage der Architekturfotografie besteht in folgender Aussage: Entspricht meine persönliche Sicht des Gebäudes auch dem, was ich gerade vor mir sehe?
Stürzende Linien und der Umgang damit ist eine wichtige Frage der Architekturfotografie. Wie geometrisch korrekt sollte die Perspektive sein und entspricht eine vollständige Korrektur auch noch unseren Erwartungen an ein Architekturbild?
Gebäude müssen zuerst erfahren und erst dann fotografiert werden. Es gilt die schöne Gebäudeseite (auch Schokoladenseite genannt) von der unschönen (auch Harte Brot Seite genannt) zu unterscheiden. Auch die Harte Brot Seite bietet gute Voraussetzungen für eine spannende Architekturaufnahme.
Anschließend wurde kurz auf die isometrische Fotografie eingegangen. Es handelt sich dabei um eine Aufnahmetechnik, die Gebäude maßstabsgetreu wiedergibt, aber in der Horizontalen eine Verzerrung vornimmt. Dadurch entstehen interessante Bilder, die wie mit einem Teleobjektiv aus großer Entfernung aufgenommen auf uns wirken.
Leider gibt es keine Perspektive, die für alle Fotografinnen und Fotografen Glückgefühle auslösen. Aber es gibt Grunderwartungen, wie wir ein Gebäude sehen wollen. Diese Voraussetzung gilt es weiterzuentwickeln: Meine persönliche Auffassung von einem Gebäude zeigen und in diesem Sinne ganz individuelle Architekturbilder herauszuarbeiten.
Im zweiten Teil des Abends wurden in einer Bildbesprechung Bildserien von verschiedenen Gebäuden vorgestellt und intensiv diskutiert. Die verschiedenen Fotografinnen und Fotografen haben Bilder von Gebäuden ausschließlich mit den Brennweiten 24 mm - 50 mm - 100 mm aufgenommen. Es waren Bilder von einem alten Fachwerkhaus aus Bremke, dem EAM-Gebäude, dem Gesteinslager der Nord-Uni, dem Studentenwohnheim der Nord-Uni, vom Uniklinikum und vom XLAB. Alle Bilder wurden auf perspektifische Besonderheiten, perspektifische Unklarheiten und perspektifische Korrekturen hin untersucht und besprochen. Hier gibt es noch Nachberarbeitungspotenial, um zu noch besseren perspektifischen Lösungen zu gelangen.
Im dritten Teil des Abends wurde noch kurz auf die 42. Videokonferenz am 24.02.2023 hingewiesen. Diesmal wird das Thema "Auf der Suche nach einer förderlichen Perspektive" besprochen werden. Dazu stehen Übereckperspektiven im Mittelpunkt.
Zu der Konferenz wird wie immer rechtzeitig eingeladen.
Viele Grüße
Christian
Thema: Wie objektiv kann eine Perspektive sein?
Im ersten Teil des Abends wurde eine Einführung in die Auseinandersetzung zum Themenbereich Perspektiven gegeben.
Leitfragen waren:
- Wann ist ein Gebäude angemessen ausgerichtet und wann erscheint es uns bereits 'überkorrigiert' zu sein?
- Sehen verschiedene Menschen ein Gebäude in einer vergleichbaren Art und Weise?
- Aus welchem Grund stören nicht vollständig korrigierte Linien einige Fotografinnen und Fotografen stärker als andere?
In jeder perspektifischen Projektion ist etwas persönliches enthalten. Der Blick des Betrachters wird geführt. Wir sehen das, was wir sehen sollen.
Ein wichtiger Rahmen für die Architekturfotografie besteht darin: Was interessiert uns an einem Gebäude und was wollen wir dem Betrachter zeigen?
Die Übereckperspektive ist eine gute Voraussetzung für die Gebäudefotografie. Sie vermittelt Tiefe und lässt uns die Fluchtpunkte klar erkennen.
Eine Grundfrage der Architekturfotografie besteht in folgender Aussage: Entspricht meine persönliche Sicht des Gebäudes auch dem, was ich gerade vor mir sehe?
Stürzende Linien und der Umgang damit ist eine wichtige Frage der Architekturfotografie. Wie geometrisch korrekt sollte die Perspektive sein und entspricht eine vollständige Korrektur auch noch unseren Erwartungen an ein Architekturbild?
Gebäude müssen zuerst erfahren und erst dann fotografiert werden. Es gilt die schöne Gebäudeseite (auch Schokoladenseite genannt) von der unschönen (auch Harte Brot Seite genannt) zu unterscheiden. Auch die Harte Brot Seite bietet gute Voraussetzungen für eine spannende Architekturaufnahme.
Anschließend wurde kurz auf die isometrische Fotografie eingegangen. Es handelt sich dabei um eine Aufnahmetechnik, die Gebäude maßstabsgetreu wiedergibt, aber in der Horizontalen eine Verzerrung vornimmt. Dadurch entstehen interessante Bilder, die wie mit einem Teleobjektiv aus großer Entfernung aufgenommen auf uns wirken.
Leider gibt es keine Perspektive, die für alle Fotografinnen und Fotografen Glückgefühle auslösen. Aber es gibt Grunderwartungen, wie wir ein Gebäude sehen wollen. Diese Voraussetzung gilt es weiterzuentwickeln: Meine persönliche Auffassung von einem Gebäude zeigen und in diesem Sinne ganz individuelle Architekturbilder herauszuarbeiten.
Im zweiten Teil des Abends wurden in einer Bildbesprechung Bildserien von verschiedenen Gebäuden vorgestellt und intensiv diskutiert. Die verschiedenen Fotografinnen und Fotografen haben Bilder von Gebäuden ausschließlich mit den Brennweiten 24 mm - 50 mm - 100 mm aufgenommen. Es waren Bilder von einem alten Fachwerkhaus aus Bremke, dem EAM-Gebäude, dem Gesteinslager der Nord-Uni, dem Studentenwohnheim der Nord-Uni, vom Uniklinikum und vom XLAB. Alle Bilder wurden auf perspektifische Besonderheiten, perspektifische Unklarheiten und perspektifische Korrekturen hin untersucht und besprochen. Hier gibt es noch Nachberarbeitungspotenial, um zu noch besseren perspektifischen Lösungen zu gelangen.
Im dritten Teil des Abends wurde noch kurz auf die 42. Videokonferenz am 24.02.2023 hingewiesen. Diesmal wird das Thema "Auf der Suche nach einer förderlichen Perspektive" besprochen werden. Dazu stehen Übereckperspektiven im Mittelpunkt.
Zu der Konferenz wird wie immer rechtzeitig eingeladen.
Viele Grüße
Christian

