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Architekturfotografie - Druckversion

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RE: Architekturfotografie - Cludwig - 16.04.2024

Kurzbericht von der 63. Videokonferenz der AG Architekturfotografie vom 12.04.2024

Thema: Vorbereitung auf die Exkursion nach Erfurt

Im ersten Teil des Abends wurden detailliert die unterschiedlichen Bedingungen für die Exkursion nach Erfurt vorgestellt. Sie findet am 28.04.2024 statt.
Folgende Themenaspekte waren dabei von Bedutung: Stadt Erfurt, Exkursionsziele, Exkursionsverlauf, Fahrtmöglichkeiten.
Erfurt ist eine mittelalterliche Stadt und hat viele interessante Orte zum Fotografieren. Leider können wir nicht alle Orte besuchen, wir müssen eine Auswahl treffen.
Die Entscheidung ist auf folgende Exkursionsziele gefallen: Dom und Domplatz, Geschäftshaus Schellhorn, Barfüßerkirche, Krämerbrücke, Fischmarkt und Bundesarbeitsgericht. Bis auf das Bundesarbeitsgericht und das Geschäftshaus Schellhorn gehören alle anderen Ziele zur historischen Gebäudefotografie. Auch wenn es im Programm nicht weiter erwähnt wird, werden wir auch noch andere Bauwerke der historischen Altstadt erleben und fotografieren können.
Auch diesmal wird es wieder erforderlich sein, dass wir die meisten Wege zwischen den Bauwerken zu Fuß zurücklegen werden. Weiterhin ist auch an eine Mittagspause gedacht, dass Ziel wird hier aber noch nicht bekannt gegeben.
Die Fahrt nach Erfurt lässt sich sowohl mit der Bundesbahn, als auch mit dem Auto zurücklegen. Einige der Exkursionsgruppe fahren mit der Bahn und andere nutzen einen PKW.
Zu Beginn der 17. Kalenderwoche verschicke ich an alle Exkursionsteilnehmende eine Mail mit allen erforderlichen Informationen.

Im zweiten Teil des Abends wurde zu einem offenen Thema eine Bildbesprechung durchgeführt. Viele interessante und spannende Bilder wurden vorgestellt, diskutiert und auf Veränderungsmöglichkeiten hin überprüft. Gesamtperspektiven, Teilperspektiven und Detailbilder zeigten sowohl bekannte als auch übersehende Bildaspekte. Die Bearbeitung zwischen Farbe und Schwarz-weiß verbunden mit bisher wenig vorgestellten Techniken (u.a. Panorama) haben den Abend auf jeden Fall bereichert. Sehr genau konnte die persönliche Auseinandersetzung mit einer Bildidee bis zur Bildumsetzung nachvollzogen werden.

Im dritten Teil des Abends wurde noch kurz auf die nächste Videokonferenz eingegangen. Sie findet am 10.05.2024 um 19.00 Uhr im Clubraum Thiehaus zum Themenschwerpunkt "Erster Rückblick auf die Exkursion nach Erfurt" statt.
Eine Einladung zu dieser Konferenz wird rechtzeitig verschickt.

Viele Grüße
Christian


RE: Architekturfotografie - Cludwig - 11.05.2024

Kurzbericht der 64. Videokonferenz der AG Architekturfotografie am 10.05.2024

Thema: Rückblick auf ie Exkursion nach Erfurt, Teil 1

Im ersten Teil des Abends wurde eine Rückblende auf die Exkursion nach Erfurt am 28.04.2024 gehalten.
Die einzelnen Stationen der Exkursion wurden nachgezeichnet und eingeordnet. Zwischenziele waren: Barfüßerkirche, Geschäftshaus Schellhorn, DHV-Haus, Städtisches Museum, Krämerbrücke, Fischmarkt, Dom und Bundesarbeitsgericht.
In Zusammenhang mit den einzelnen Stationen wurde auf Besonderheiten der Exkursion, wie z.B. architekturfotografische Details, technische Fragen und besondere Perspektiven hingewiesen. Der Tag hat allen beteiligten Fotografinnen und Fotografen neben Austausch, erweiterte Perspektiven, Hinweise auf bisher vernachlässigte Kameraeinstellungen und Spaß im Umgang miteinander vermittelt. Wir haben zwar alle im Wesentlichen die selben Gebäude fotografiert, aber die Ergebnisse des Prozesses unterscheiden sich voneinander doch erheblich. Auch bei einem vergleichbaren fotografischen Ansatz im Bereich der Architekturabbildung ist das Sehen, die Suche nach der besten Perspektive und die Bildbearbeitung recht unterschiedlich.
Diesmal kam noch eine für Architekturfotografie recht ungewöhnliche Einschränkung hinzu. Aufgrund enger Gebäudereihungen, Verkehr und belebten Plätzen war es diesmal kaum möglich auf ein Stativ zurückzugreifen. Das führte zu einem Umdenken in der Architekturfotografie und mit der Zeit auch zum richtigen Gespür, wie mit einer solchen Situation umzugehen ist.

Im zweiten Teil des Abends wurden Bilder von den ersten vier Stationen (Barfüßerkirche, Geschäftshaus Schellhorn, DHV-Haus und Städtisches Museum/Haus Stockfisch) vorgestellt, diskutiert und auf mögliche Veränderungen untersucht.
Im Hintergrund der Konferenzen steht seit einiger Zeit ein komplexes Fragenbündel: Wie sollte ein Architekturbild aussehen? Wie viel von der gesehenen und erlebten Realität sollte es vermitteln? Wie unabhängig sollten wir uns als Fotografinnen und Fotografen von dem zu fotografierenden Gebäude machen? Bedarf es verschiedener Bilder um ein Gebäude in ganzen Umfang zeigen zu können oder reichen bereits Abstraktionen aus?
Die Fragestellungen werden uns in den Konferenzen weiter begleiten und möglicherweise immer wieder neu und auch anders beantwortet werden müssen.
Ausgesprochen interessant war bei der Bildbesprechung, worauf die verschiedenen Fotografinnen und Fotografen jeweils ihren Fokus im Aufnahmeprozess gelegt haben. So wurden Maßwerkfenster, abgerundete Fassaden, Ornamente und störende Elemente wie Straßenbahnoberleitungen ganz unterschiedlich beurteilt und im Bild hervorgehoben oder auch in den Hintergrund gesetzt.

Im dritten Teil des Abends wurde noch auf die 65. Videokonferenz am 28.06.2024 kurz eingegangen. Meine Urlaubszeit ist der Hauptgrund für die etwas längere Pause in der AG.
Das Thema der Konferenz wird in einer Fortsetzung der Auswertung der Exkursion nach Erfurt bestehen. Diesmal werden Bilder von der Krämerbrücke, vom Fischmarkt, vom Dom und vom Bundesarbeitsgericht vorgestellt und diskutiert.

Viele Grüße
Christian


RE: Architekturfotografie - Cludwig - 15.07.2024

Kurzbericht von der 65. Videokonferenz der AG Architekturfotografie am 12.07.2024

Thema: Rückblick auf die Exkursion nach Erfurt, 2. Teil

Im ersten Teil des Abends wurden die Stationen des 2. Teils der Exkursion kurz skizziert. Wir haben folgende Orte besucht: Krämerbrücke, Fischmarkt, Domplatz und Dom sowie das Bundesarbeitsgericht. Zu diesen Stationen wurden von den an der Exkursion beteiligten AG'lern Bilder eingereicht. Weiterhin wurden Bilder von Konny von einem Kloster in Brixen/Italien gezeigt.

Im zweiten Teil des Abends wurden die angelaufenden Stationen zum zweiten Teil der Exkursion nachbesprochen. Von der Krämerbrücke stellten die Fotografinnen und Fotografen Bilder von den unterschiedlichen Seiten und aus verschiedenen Perspektiven vor. Diesmal konnten auch Bilder von oben (von einem Kirchturm) vorgestellt und besprochen werden. Diese Bilder gaben einen guten Überblick über die Krämerbrücke und die naheliegenden Stadtteile. Daran anschließend wurden Bilder vom Fischmarkt vorgestellt. Das Historische Rathaus oder auch das Haus zum Breiten Herd wurde in sehr unterschiedlicher Art und Weise aufgenommen. Hier entstanden Bilder in Gesamt- und Teilperspektiven, aber auch interessante Detailbilder. Weiter ging es zum Domplatz, dem wir uns trotz einiger Baustellenabsperrungen doch nähern konnten. Vom Dom entstanden von außen und auch von innen sehr interessante Bilder. Hier kam es auf Kreativität und einen guten architekturfotografischen Blick an. Historische Gebäude in Kathedralgröße lassen sich nicht so einfach fotografieren. in den meisten Fällen wurde auf Teil- oder Detailperspektiven ausgewichen. Sie sind bei unübersichtlichen Gebäuden ein gutes Mittel, um den Blick des Betrachters zu führen. Im Innenbereich des Doms interessierte einige Fotografinnen und Fotografen ganz besonders die Decke. Hier ließen sich unterschiedliche Perspektiven finden und noch dazu die Grenzen von Weitwinkelobjektiven austesten. Als letzter Exkursionspunkt ging es zum Bundesarbeitsgericht. Leider wurde einige Tage vorher witterungsbedingt das Wasser abgepumpt. Schade für uns, da wir mit interessanten Spiegelungen gerechnet hatten. An diesem Gebäude wurden trotzdem unterschiedliche Perspektiven und Motivideen ausprobiert. Hier war das Gespräch vor Ort und später in der Auswertung von besonderer Bedeutung.
Auch an diesem Abend wurden die Bilder intensiv gesprochen und auf mögliche Veränderungen hin überprüft. Gerade diese Diskussion mit den eigenen und den Bildern der anderen aus der AG tragen insgesamt zur Weiterentwicklung der eigenen architekturfotografischen Kompetenz bei.

Im dritten Teil des Abends wurde noch kurz  auf die 66. Videokonferenz hingewiesen. Sie findet am 09.08.2024 um 19.00 Uhr im Clubraum Thiehaus statt.
Eine Einladung wird wie immer  rechtzeitig verschickt.

Viele Grüße
Christian


RE: Architekturfotografie - Cludwig - 12.08.2024

Kurzbericht von der 66. Videokonferenz der AG Architekturfotografie vom 09.08.2024

Thema: Dritter Rückblick auf die Exkursion nach Erfurt

Im ersten Teil des Abends stellten verschiedene Fotografinnen und Fotografen der AG Bilder von der Exkursion nach Erfurt vor. Diesmal wurden aber nicht bestimmte Gebäude in Erfurt präsentiert, sondern nicht geplante Bilder. Seit einigen Exkursionen sind Fotos, die nicht geplant waren ein fester Bestandteil der Exkursionsauswertung. Die Laufwege einer Exkursion bieten neben fest eingeplanten Zielen immer auch andere interessante Motive. Die standen an diesem Abend im Mittelpunkt. Während der Exkursion sind wir alle gemeinsam unterwegs gewesen, aber jede und jeder von uns hat doch für die anderen Fotografinnen und Fotografen nicht gesehene Motive aufgenommen und diese den anderen später vorgestellt. Diesmal waren es Bilder von fahrenden Straßenbahnen, Oberleitungen, Türen, Schmuckelemente, interessante Straßenperspektiven, enge Gassen, ungewöhnliche Hausansichten und experimentelle Aufnehmen. Häufiger wurde die Frage gestellt, wie lässt sich ein bestimmtes Bild noch verbessern oder wie kann es auch ganz anders aufgenommen werden. Nicht immer sind sogenannte Störelemente wie Oberleitungen, Baukräne oder Mülltonnen grundsätzlich zu vermeiden. In einigen Fällen können sie auch ganz bewusst in Szene gesetzt werden und bereichern so gar ein Bild. Auch über verschiedene Ausarbeitungen der Aufnahmen in Farbe, S/W oder S/W getont wurde gesprochen. Hier gibt es keine grundsätzliche Antwort (ja oder nein), sondern es kommt darauf an, was wir ausdrücken wollen. Eine Fülle von Bildern wurden so vorgestellt und intensiv diskutiert. Besonders diese Diskussionen sind wichtig, damit jede und jeder aus den AG-Treffen etwas mitnehmen kann.

Im zweiten Teil des Abends wurde auf die nächste Themenreihe der AG eingegangen. Wir werden uns mit dem Thema "Historische Gebäudefotografie" geschäftigen. Diese Themenreihe wird in drei Schwerpunkten bearbeitet werden:
1. Fachwerkarchitektur (Grundidee, Kennzeichen und fotografische Besonderheiten),
2. Sakrale Gebäudearchitektur (Romanik, Gotik und Klassizismus). Wie lassen sich sakrale historische Gebäude am geeignetsten in Szene setzen?
3. Übergang von Tradition zur Moderne (insbesondere Architektur des Bauhauses). Was ist das besondere an diesem Architekturstil und aus welchem Grund ist dieser Baustil bis heute so einflussreich? Wie lässt die Bauhausarchitektur geeignet abbilden?
Beginnen werden wir die Reihe mit der Fachwerkarchitektur, die wir auch in unserer näheren Umgebung in ganz verschiedenen Formen finden.

Im dritten Teil des Abends wurde noch auf die nächste Videokonferenz hingewiesen. Wir treffen uns zur 67. Videokonferenz am 23. August um 19.00 Uhr im Clubraum Thiehaus.

Eine Einladung wird rechtzeitig verschickt.

Viele Grüße
Christian


RE: Architekturfotografie - Cludwig - 26.08.2024

Kurzbericht von der 67. Videokonferenz der AG Architekturfotografie am 23.08.2024

Thema: Historische Gebäudefotografie, Teil 1: Fachwerk-Architektur

Im ersten Teil des Abends wurde in die Fachwerk-Architektur eingeführt und auf den langen Zeitraum der Entwicklung zwischen Spätmittelalter und dem 20. Jahrhunder hingewiesen.
Die Fachwerkarchitektur hat nicht nur geografische Besonderheiten, sondern bildet auch unterschiedliche Baustile ab.
Im Mittelpunkt des Abends standen die Fachwerkgebäude aus Südniedersachsen. Der Begriff "Fachwerk" beschreibt im Grunde nicht einen bestimmten Baustil, sondern eine Konstruktionsweise. Bei den historischen Fachwerkhäusern handelt es sich um ein Holz-Skelett. Die senkrechten und waagerechten Balken umschließen das sogenannte "Gefache". Damit werden Baumaterialien wie zum Beispiel Lehmfachwerk oder Backsteinausfachungen bezeichnet.
Drei unterschiedliche Bautypen von Fachwerkhäusern lassen sich unterscheiden:
- Ständerbauten (13. Jahrhundert),
- Stockwerkbauten (14. Jahrhundert) und
- Mischbauweisen (15.-17. Jahrhundert).
Zur Erläuterung wurden drei Beispielbilder aus Hann.-Münden und Northeim vorgestellt.
Die Architekturfotografie von Fachwerkhäusern erfordert Zeit und einen geschulten Blick für besondere Perspektiven und Detailmotive. Besondere Eingänge, Fassadenecken, Pfostenverbindungen und die Gefache lassen sich gut ind Bild setzen und verfügen nicht selten über eine besondere Farbigkeit.

Im zweiten Teil des Abends wurden in einer Bildbesprechung Aufnahmen von Fachwerkhäusern aus Deutschland und Frankreich vorgestellt, diskutiert und auf ihr Veränderungspotential hin überprüft. Einige Bilder zeigten die Einpassung von Fachwerkhäuser in ihr näheres Umfeld. Andere dagegen wollten besonders den unterschiedlichen Baustil von Fachwerkhäusern zeigen. Aber auch Bilder mit interessanten Details, wie zum Beispiel Pfosten, Eingänge oder Balkenkonstruktionen wurden besprochen.
Fachwerkarchitektur ist in vielen Städten in Niedersachsen zu finden und bietet durchaus interessante fotografische Anregungungen und Herausforderungen. Die engen Gassen in einzelnen Städten und die fehlende Panoramafreiheit machen die Aufnahmen und eine gute Bildgestaltung nicht ganz einfach. Durch die Anregungen von anderen Fotografinnen und Fotografen wurde auf bisher noch nicht ausprobierte Perspektiven oder Motivideen hingewiesen, die das eigene fotografische Interesse durchaus bereichern können.

Im dritten Teil des Abends wurde noch kurz auf die 68. Videokonferenz am 20.09.2024 hingewiesen. Diesmal werden wir uns mit den zweiten Teil der historischen Gebäudefotografie "Sakrale Gebäude" befassen.
Eine Einladung zur Videokonferenz wird rechzeitig verschickt.

Viele Grüße
Christian


RE: Architekturfotografie - Cludwig - 30.09.2024

Kurzbericht von der 68. und 69. Videokonferenz der AG Architekturfotografie vom 20. und 27.09.2024

Themen: Sakrale Architekturfotografie von historischen Gebäuden


Zwei Konferenzen haben sich mit sakraler Architekturfotografie aus der Zeitstellung der Romanik und Gotik befasst.

Die erste Konferenz hatte die Romanik zum Thema.
"Die Romanik - der Begriff wird in der Kunstgeschichte erst seit 1820 verwendet und bezeichnet den unter germanischen und orientalischen Einflüssen weiterentwickelten altchristlichen 'römischen Stil' - brachte unzählige Burgen und Sakralbauten hervor" (Schmidt, Marion (2015): Offizieller Kunstreiseführer. Auf der Strasse der Romanik. Durch Sachsen-Anhalt. Magdeburg: Schmidt Verlag:11).
Kennzeichen: Säule - Pfeiler - Bögen - Weiträumigkeit großer Gewölbeanlagen --> Erbschaft römischer Antike.
Der Sakralbau besteht aus einem Lang- und einem Querhaus in Kreuzform. Licht kommt über die Obergaden in das Bauwerk hinein. Insgesamt sind diese Bauwerke sehr massiv, mit einem vorgesetzten Westwerk errichtet. Das Lang- und Querhaus wird von einer Vierung durchdrungen und mit Chor und Apsis abgeschlossen.
In der Bildbesprechung wurden Außen- und Innenansichten von romanischen Kirchen aus Albanien, Deutschland, Frankreich und Italien gezeigt. Die Fotografinnen und Fotografen arbeiten in ihren Bildern besondere Kennzeichen der romanischen Architektur gemeinsam mit geeigneten Perspektiven heraus. Bei den sogenannten Außenaufnahmen wurden alleFotografinnen und Fotografen immer wieder gezwungen ohne Panoramafreiheit ansehnliche Bilder zu erarbeiten.
Dieser Abend hat gezeigt, dass eine thematische Herangehensweise an ein Architekturthema zu guten Bildern zwischen dokumentarischer und künstlerischen Werken führen kann.

Die zweite Konferenz beschäftigte sich mit der Gotik.
Der Begriff der Gotik stammt vom italienischen Renaissancekünstler Giorgio Vasari (1511-1574). Er persönlich lehnte die Gotik als babarisch ab und nach seiner Auffassung kann sie nur von einem babarischen Volk wie der Goten stammen. In Wirklichkeit ist die Entstehung um 1135 auf die Ile-de-France (Saint-Denis) zurückzuführen.
Eine Grundidee der Gotik ist es, möglichst viel Licht von außen nach innen zu leiten. Die Bauwerke der Romanik sind doch überwiegend noch sehr massiv gebaut und im Innenbereich ist es aus diesem Grund sehr dunkel. Das sollte durch die Bauform der Gotik mit großen Fenstern und hohen Kirchenschiffen grundlegend verändert werden. Damit die hohen Bauwerke nicht einbrechen musste das Gewicht nach außen hin abgeleitet werden. Was innen sehr leicht und geradezu filigran wirkt, sieht von außen betrachtet völlig anders aus. Hier sehen wir Strebepfeiler und ganze Strebewerke. Das war notwendig, damit der Innenraum hautsächlich aus gotischen Bögen und Fenstern und ohne Steine gestaltet werden konnte.
Angestrebt war die Idee von Transparenz und Irrrationalität.
In der Bildbesprechung wurden Gesamt- und Detailaufnahmen vorgestellt und diskutiert. Sehr unterschiedliche Perspektiven wurden vorgestellt, besprochen und auf bessere Lösungen hin überprüft. Zentralperspektive, Zweipunktperspektive sowie Durchblicke sind Möglichkeiten ein sakrales Gebäude zu fotografieren.

Einige kompositorische Vorschläge:
- Format --> möglichst Hochformat, wenn nicht Detailansichten gewünscht werden.
- Stürzende Linien --> Ein gerade stehendes Gebäude sollte auch auf dem Bild als ein solches erkennbar sein.
- Motivorientierung --> Hauptmotiv nach Möglichkeit außerhalb der Mittel stellen. Weiterhin auch das Bild spiegeln, um die Umkehrung der Leserichtung als möglichen Bildgewinn einzuschätzen.
- Konzeptionelle Fotografie --> Architekturfotografie an selbst gewählten Themen orientieren, wie z.B.: Licht und Schatten, Lichtwirkungen in verschiedenen Baustilen, Licht und Struktur.

Die nächste Videokonferenz findet am 11.10.2024 zum Thema "Bauhaus-Architektur" statt. Eine Einladung verschicke ich rechtzeitig.

Viele Grüße
Christian


RE: Architekturfotografie - Cludwig - 14.10.2024

Kurzbericht von der 70.Videokonferenz der AG Architekturfotografie am 11.10.2024

Thema: Vorbereitung auf die Exkursion nach Hildesheim, Teil 1

Im ersten Teil des Abends wurde kurz über mögliche Termine für die Exkursion gesprochen. Diesmal müssen wir vom gewohnten Sonntag auf einen Samstag ausweichen. An den Sonntagen sind die Zeiten in denen wir in die Gebäude hineinkommen zu sehr beschränkt.
Terminvorschläge: 16.11.2024, 23.11.2024 oder 07.12.2024.
Bitte benachrichtigt mich, welche Termine für euch zeitlich realisierbar erscheinen.

Im zweiten Teil des Abends wurden zwei Gebäude aus der Exkursionsplanung näher vorgestellt.
1. Hildesheimer Dom von 872 im vorromanischen Baustil. Der Dom wurde über die Jahrhunderte mehrfach um- und auch wieder neu aufgebaut. Einige Teile sind gotisch (Seitenkapellen) und ein Teil des Domes ist barock (Vierungssturm). Von außen betrachtet verfügt der Dom, über eine von uns sehr geschätzte Domfreiheit. Es lassen sich auch im Außenbereich sehr unterschiedliche Perspektiven und Detailausschnitte finden. Im Innenbereich ist der Dom sehr hell und lässt unterschiedliche Möglichkeiten der Architekturfotografie zu. Die Gesamtanlage des Doms ist sehr groß und wir werden auch die Möglichkeit finden, um an unserem Jahresthema "Licht und Schatten" zu arbeiten.
Der Hildesheimer Dom verfügt über besondere Aspekte aus der romanischen Zeit: massives zweistufiges Westwerk, Doppelkreuzgang, Bernwardtür mit massiv herausgearbeiteten Bildelementen, Christussäule mit einer Bildgeschichte, Heziloleuchter von 6 Meter Durchmesser mit besonderen Verzierungen und eine Bronzetaufe in der Höhe von 1,70 Metern.
Im Dom gibt es sehr unterschiedliche Bereiche, insbesondere die Krypta und Kleinkapellen mit spannenden Perspektiven.

2. Knochenhaueramtshaus von 1529 im spätgotischen Baustil. Es handelt sich um ein Fachwerkhaus am Marktplatz mit einer repräsentativen 26 Meter hohen Schmuckfassade.
In der Altstadt werden wir noch weiter historiche Bauwerke kennenlernen und fotografieren können.

Im dritten Teil des Abends wurden in einer Bildbesprechung verschiedene Bilder aus Helsinki, Ratzeburg, Ulm, Duisburg und Göttingen vorgestellt und diskutiert. Dabei wurden Bilder mit besonderen Perspektiven oder auch mit ungewöhnlichen Bildausschnitten vorgestellt. Bei einigen Bildern wurde über den Bildausschnitt oder auch über eine andere Bildbearbeitung diskutiert. Zum Beispiel ein Wechsel von Farbe in schwarz-weiß oder auch von schwarz-weiß in Farbe. Einige Bilder haben aus diesem Grund noch etwas Nachbearbeitungspotential.

Im vierten Teil des Abends wurde noch kurz auf die nächste Videokonferenz am 25.10.2024 eingegangen. Das Thema besteht diesmal in einer Fortsetzung der Vorbereitung der Exkursion nach Hildesheim. Im zweiten Teil der Vorbereitung der Exkursion nach Hildesheim werden mit St. Michaelis und historischen Gebäuden der Altstadt noch weitere Exkursionsziele vorgestellt. Darüber hinaus werden die Rahmenbedingungen der Exkursion, wie zum Beispiel Termin, Zeitablauf, Mittagessen und Fahrtmöglichkeiten besprochen.

Viele Grüße
Christian


RE: Architekturfotografie - Cludwig - 28.10.2024

Kurzbericht von der 71. Videokonferenz der AG Architekturfotografie vom 25.10.2024

Thema: Vorbereitung auf die Exkursion nach Hildesheim, Teil 2

Im ersten Teil des Abends wurden weitere Gebäude aus Hildesheim vorgestellt. Im Mittelpunkt stand diesmal das sakrale Bauwerk St. Michaelis. Dieses Bauwerk ist ottonisch bzw. vorromanisch und hat trotz vieler Schäden und notwendigen Reparaturen seine ursprüngliche Gestalt nicht verloren. Es gehört aus diesem Grund zu den stilgebenden Kirchen aus dieser Epoche. Bis zur Reformation war St. Michaelis zugleich eine Abteikirche für das gleichnamige Benedigtinerkloster. Wie auch der Dom zu Hildesheim, der Domschatz und der 1000 jährige Rosenstock gehört St. Michaelis seit 1985 zum UNESCO Weltkulturerbe.
Besonderheiten von St. Michaelis sind sein vorromanischer Baustil und besondere Ausstattungen auf die noch etwas später verwiesen wird. Diese Kirche gehört zu den 65 Simultankirchen in Deutschland, weil sie von beiden Konfessionen genutzt wird. Die Architektur und die besondere Farbgestaltung der Kirche zeigen einen Blick in das Mittelalter.
Harvorzuheben sind:
- ottonische Basilika mit zwei Querhäusern und einem Doppelchor,
- bemalte Holzdecke,
- nördliche Chorschranke,
- begehbarer Hochchor,
- Krypta,
- Arkaden und Decken,
- niedersächsischer Stützenwechsel,
- und die Chorfenster.
Im Anschluss daran wurden beispielhaft zwei Fachwerkhäuser vorgestellt. Hildesheim ist auch für seine alten Fachwerkhäuser bekannt und einige davon werden wir auf den Exkursion auch besuchen. Vorgestellt wurde das Wernische Haus im Renaissancestil und der umgedrehte Zuckerhut. Beide Häuser zeigen besondere Architekturelemente und können eine Bereicherung der Exkursion darstellen. Es ist auch geplant, den historischen Marktplatz zu besuchen.

Im zweiten Teil des Abends wurden die vorläufigen Exkpunkte der Exkursion vorgestellt, diskutiert und festgelegt. Mit einem Kartenausschnitt wurden auf verschiedene Stationen der Exkursion eingegangen.
Die Exkursion findet am 23.11.2024 statt. Ein genaues Programm mit Zeiten und Treffpunkten wird rechtzeitig an alle verschickt.

Im dritten Teil des Abends zeigten zwei Fotografen aus der AG verschiedene Architekturbilder aus Spanien und Deutschland. Diesmal war kein Thema angegeben und aus dem Grund wurden vorwiegend moderne Architekturbilder mit unterschiedlichen Intentionen gezeigt. Einige Bilder davon waren in Farbe und andere in S/W. Die Verbindung bestand in der Vorstellung und Auseinandersetzung mit interessanten Gebäudeeindrücken.

Im vierten Teil des Abends wurde noch auf die nächste Videokonferenz der AG hingewiesen. Die nächste Videokonferenz findet am 08.11.2024 statt und wird sich mit Perspektivproblemen in der Architekturfotografie beschäftigen. Eine Einladung zur AG wird rechtzeitig verschickt.

Viele Grüße
Christian


RE: Architekturfotografie - Cludwig - 18.11.2024

Kurzbericht von der 72. Videokonferenz der AG Architekturfotografie am 15.11.2024

Thema: Perspektivprobleme in der Architekturfotografie

Im ersten Teil des Abends wurde in das Thema "Perspektivprobleme" eingeführt.
Grundfrage: Sollen die Senkrechten in einem Gebäude parallel oder perspektifisch verlaufen?
Beim Fotografieren von Gebäuden sind wir auch mit unseren Sehgewohnheiten konfrontiert. Was gefällt uns an einem Gebäude oder wie nehmen wir es wahr?

Wir gehen nicht selten in folgenden Schritten vor:
- Gebäude ansehen,
- Vergleich mit bereits gesehenen Häusern,
- Vorerfahrungen und Interessen werden in Abstimmung gebracht und
- es entwickelt sich ein Urteil nach gelungen oder misslungen.

Kriterien der Architekturfotografie:
Konzeptionelle Architekturidee - Gebäudeansicht - Fotografie - persönliche Sichtweise

Perspektiven vermitteln folgende Gegebenheiten:
Sichtweise - Standpunkt - Blickwinkel - zeitliche Zukunftsaussicht - dreidimensionale Umsetzung von zweidimensionalen Gegebenheiten

Am Beispiel des Bahnhofs Liége-Guillemins in Belgien wurden Perspektivpronleme und Lösungsansätze veranschaulicht.
Psychologische Effekte: Wo liegen meine Interessen und welche Vorlieben habe ich in der Wahrnehmung.
Architekturfotografische Dimension: Ein Bild von einem Gebäude sollte mit der Realität übereinstimmen.
Wir benötigen dazu Hilfsmittel, um Gebäudeeindruck und persönliche Erwartungshaltung einander anzunähern.
Hilfsmittel können neben anderem zum Beispiel Objektive, Stative und die Bildbearbeitungsprogramme sein.
Beim Bahnhof in Lüttich zeigt sich, dass interessante Gebäude mit einer ausfallenen Farbgestaltung nicht unbedingt Hilfestellungen zum exakten Ausrichten eines Gebäudes vermitteln.
Indirekte Eingriffe, wie zum Beispiel Gebäude im näheren Umfeld können zur perspektifischen Korrektur herangezogen werden.
Beim Aufnahmeprozess sollen 1 bis 2 Linien an einem Gebäude gerade verlaufen, dass macht die spätere Bildbearbeitung deutlich einfacher.

Im zweiten Teil des Abends wurde eine Bildbesprechung zu Perspektivproblemen durchgeführt.
Verschiedene Fotografinnen und Fotografen stellten ihre Bilder zu diesem Thema vor. Es zeigte sich, dass nicht jedes Architekturbild randparallele Linien haben muss. Es ist durchaus möglich, ausgehend von einem Gebäude nach oben zu fotografieren und die stürzende Linien zur Bilddynamik zu verwenden.
Andere Bilder benötigen einen genau überlegten Standort, um zu einer gelungenen Aufnahme werden zu können.
In vielen Fällen wird die Dreipunktperspektive mit klaren Führungslinien einer Zentralperspektive vorgezogen.
Aber es ist auch möglich, ganz kreative Perspektiven (z.B. diagonal) anzuwenden. In jedem Fall ist immer die Frage zu beantworten: Wie habe ich das Gebäude gesehen und wie will ich es einem Betrachter zeigen?

Im dritten Teil des Abends wurde noch auf die nächste Videokonferenz am 29.11.2024 hingewiesen. Diesmal wird das Thema "Licht und Schatten" sein.

Die geplante Exkursion nach Hildesheim wird aus das Frühjahr 2025 verschoben.

Viele Grüße
Christian