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RE: Architekturfotografie - DieRedaktion - 12.02.2022 Hier sind die Bilder des Abends. RE: Architekturfotografie - Cludwig - 12.03.2022 Kurzbericht der 25. Videokonferenz der AG Architekturfotografie Thema: Bedeutung von Truppen als wichtiges Element von Architektur Im ersten Teil des Abends wurde auf die Bedeutung von Treppen in Architektur und Architekturfotografie näher eingegangen. Folgende Hinweise waren hier von besonderer Bedeutung: - Treppen gehören zum wichtigen Formenbestandteil der Architektur. Sie stellen neben ihrer Hauptbedeutung, verschiedene Etagen eines Hauses zu erreichen auch ein bedeutendes Gestaltungselement der Architektur dar. - Treppen wurden und werden sehr unterschiedlich konstruiert und gebaut. Zwar gibt es mit der DIN 18065 genaue Bauvorschriften, aber die Gestaltung von Treppen ist ausgesprochen vielseitig. - Typen von Treppen: Außentreppen, Freitreppen, Gartentreppen, Repräsentationstreppen, Hintertreppen, Geschosstreppen, Fluchttreppen, Kommunikationstreppen, Rolltreppen und vieles mehr. Deren grundlegende Gestaltung lässt sich mit geradliniger- oder gewendelter Treppe unterscheiden. - Vom Material her werden vorrangig Mauerwerk, Stahlbeton, Holz, Gusseisen, Stahl sowie Glas verbaut. - Uns als Fotografinnen und Fotografen interessieren an Treppen besonders deren Form- und Farbgebung, deren Lichteinfall, deren Perspektive und deren Raumöffnung. - Treppen finden wir im Innenbereich und Außenbereich eines Gebäudes. Damit gehören Aufnahmen von Treppen im zweiten Beispiel zur Panoramafreiheit und im ersten Beispiel zur besonders geschützten Innenraumfotografie. - Wo lassen sich interessante Treppen finden? Dazu gibt es einige Hinweise: Gebäudeanbauten mit besonderer Formgebung, Formen und Anschnitte von Fenstern und Gebäude mit einer hohen Geschosshöhe. In Funktionsgebäuden, Hotels, Einkaufscentren, Parkhäuser, Museen oder auch in besonderen historischen Gebäuden. Worauf ist beim Fotografieren von Treppen zu achten? - Für eine an der Wirklichkeit orientierte Architekturaufnahme sollte sich das Bildformat an der vorhandenen Raumorientierung ausrichten. - Die Perspektive sollte bei Treppenmotiven genau gestaltet werden. Damit Lichtführung, Lichteinfall, verschiedene Störquellen oder Mischlichtsituationen gezielt bearbeitet werden können. - Fotografisches Vorgehen in einem höheren Treppenhaus: 1. Station: Blickrichtung von unten nach oben 2. Station: Blickrichtung ausgehend vom ersten Drittel des Treppenhauses nach oben 3. Station: Blickrichtung von oben nach unten 4. Station: Interessante Objekte im Treppenhaus fotografieren: Fenster, Gitter, Fließen und Schattenwürfe 5. Station: Blickrichtung vom ersten Drittel von oben nach unten Hinweise zur Vorbereitung der Bildbearbeitung - Reihenaufnahmen zur späteren HDR-Bearbeitung, um zu helle bzw. zu dunkle Bildbereiche auszugleichen. - Die Aufnahmen im Rohdatenformat (RAW) durchführen. - Mit natürlichem Licht und ohne Blitz arbeiten. - Schwierige Mischlichtsituationen in der späteren Bildbearbeitung ausgleichen. Gegebenenfalls Probeaufnahmen mit unterschiedlichen Farbtemperaturen durchführen. - Bilder in Serie z. B. Stapelverfahren bearbeiten, wenn eine Bildreihe angelegt werden soll. - Ziel ist es, die Treppen im Gebäude möglichst natürlich wiederzugeben. Im zweiten Teil des Abends wurden die eingeschickten Bilder von Treppen vorgestellt, besprochen und ausführlich diskutiert. Diesmal hatten wir eine größere Anzahl von ganz unterschiedlichen Treppenbildern zu besprechen. Angefangen von historischen Treppen über moderne Treppen bis hin zu experimentellen Bildern. Die Bildbesprechung hat zu einigen Anregungen geführt, so z. B. die ganz persönlichen perspektifischen Vorlieben vielleicht nicht preiszugeben, aber doch einer Überprüfung zu unterziehen. Warum sollten wir nicht auch einmal einen anderen Weg gehen und neue Erfahrungen machen! Im dritten Teil des Abends wurde noch kurz auf die 26. Videokonferenz am 25.03.2022 hingewiesen. Diesmal ohne Einführung aber mit eine Bildbesprechung zu Architekturaufnahmen nach eigener Wahl. Viele Grüße Christian RE: Architekturfotografie - DieRedaktion - 12.03.2022 Hier geht's zu den Bildern des Abends. RE: Architekturfotografie - Cludwig - 30.04.2022 Kurzbericht der 26. Videokonferenz der AG Architekturfotografie Thema: Städte fotografieren - Kreative Ideen für die Architekturfotografie Im ersten Teil des Abends wurden einige wichtige Kennzeichen zum kreativen Umgang mit der Stadtfotografie vorgestellt. Dieses Thema passt gut in den Kontext der Exkursionen hinein, weil wir uns in der Regel in Städten bewegen und zielgerichtet geeignete Gebäude für die Architekturfotografie suchen. Ein interessantes Buch zu diesem Themenbereich hat Forey, Éric (2021): Städte fotografieren. Von der richtigen Vorbereitung bis zur kreativen Umsetzung. Heidelberg: dpunkt.verlag vorgelegt. Ideen für die Anwendung in der Architekturfotografie: - Überschneidung von Bildebenen: Besonders in größeren Städten ist es häufig der Fall, dass sich Bildebenen durch die Anordnung von Straßenzügen oder engstehenden Gebäuden überschneiden. Diese manchmal schwierige Situation können wir uns zunutze machen bzw. ganz bewußt einbeziehen. - Spiegelungen: Spiegelungen gehören seit langem in vielen Anwendungsfeldern der Fotografie zu einem vertrauten Themenbereich. Andere Gebäude lassen sich über Glasfassadenspiegelungen, auf regennasser Straße oder auch in Pfützen für besondere Motive nutzen. - Schattenspiel: Schattenspiele können auch Architekturaufnahmen bereichern und bestimmte Gebäudeteile eine ganz besondere Struktur vermitteln oder auch Abstraktionen hervorrufen. - Komprimierung der Perspektive: Um eine neue Herangehensweise zu erproben, können wir zum Beispiel mit einem Teleobjektiv an die Komposition herangehen und eine Komprimierung der Perspektive vornehmen. - Kontraste: In erster Linie schwarz-weiß-Bilder bieten durch Steigerung der hellsten und dunkelsten Bildteile eine gute Voraussetzung, die vorhandenen Kontraste zu verstärken bzw. gezielt herauszuarbeiten. - 50 : 50 Bildaufteilung: Wir sind gewohnt bei unserer Bildgestaltung auf den goldenen Schnitt oder die Drittelregelung zu achten. Aber es geht auch anders. Wenn zum Beispiel auf der einen Seite ein bildwichtiges Objekt bewusst auf eine Seite gerückt wird und die andere Seite durch ein zurückgetretendes Objekt quasi ein Gegengewicht erhält. - Bildrhythmik: "Rhythmik soll Bewegung und Energie in die Komposition bringen, den Blick durch das Bild führen und für Spannung sorgen. Geschwungene und gerade Linien und Wiederholungen sind dafür nützliche Werkzeuge" (Forey 2021: 119). - Gegenüberstellung von kalten und warmen Farben: Die Verbindung von kalten und warmen Farben rufen beim Betrachter nicht selten ein angenehmes und beruhigendes Empfinden hervor. - Minimalistische Aufnahmen: Minimalistische Bilder im Rahmen der Architekturfotografie reduzieren die Bildaussage auf das Wesentliche. Dazu ist ein einfacher Bildaufbau erforderlich, um unmittelbar das Hauptmotiv in den Mittelpunkt zu stellen. - Abstraktionen: Auf dem Bild ist häufig nicht mehr klar zu erkennen, um welchen Gegenstand es sich konkret handelt. Aber diese Bilder verfügen über einen ganz besonderen Reiz, der aber erst erschlossen werden muss. - Farbe als bildbeherrschendes Thema: Gegenüberstellungen von Farbunterschieden in allen verfügbaren Variationen können auch gut in der Architekturfotografie verwendet werden. - Oberflächen in den Vordergrund rücken: Die Suche nach unterschiedlichen Materialien in der Architekturfotografie ist ein interessantes Projekt, dem bisher immer noch zuwenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Aber damit lassen sich interessante Bilder gestalten. Im zweiten Teil des Abends wurden Bilder von Gebäuden, Straßenzügen und Architekturdetails aus verschiedenen Städten vorgestellt und diskutiert. Es waren sehr unterschiedliche Bilder, die an diesem Abend gezeigt wurden: Fachwerkgebäude, historische Gebäude, moderne Gebäude und interessante Architekturdetails. An einigen Bildern wurde auf die bereits vorgestellten kreativen Ideen rückverwiesen. Die diskutierten Bilder haben die persönliche Weiterarbeit der Fotografinnen und Fotografen im Rahmen der Architekturfotografie bereichert. Im dritten Teil des Abend wurde auf die nächste Exkursion der AG Architekturfotografie schon einmal eingegangen. Als Zielort wurde diesmal Frankfurt am Main gewählt. Die Exkursion findet am 15.05.2022 statt. Details, Planungsfragen und die gesamte Exkursionsvorbereitung werden im Rahmen des nächsten Architektur-AG-Treffens am 13.05.2022 näher besprochen. Viele Grüße Christian RE: Architekturfotografie - Cludwig - 17.05.2022 Kurzbericht der 27. Videokonferenz der AG Architekturfotografie vom 13.05.2022 Thema: Vorbereitung auf die Exkursion nach Frankfurt am Main Im ersten Teil des Abends wurde kurz auf Bildgestaltung und Linienführung eingegangen: - Die Linienführung ist in der Architekturbildern von besonderer Bedeutung. Linien sind ein wichtiges Gestaltungsmittel, um den Blick des Betrachters im einzelnen Bild bewusst zu lenken. - Linien müssen nicht unbedingt Linien sein, sie sollten nur wie Linien wirken. Diese Aufgabe können auch Straßenlaternen, Baumreihen, Straßenfluchten, Fassadengestaltungen oder Fensterreihungen übernehmen. - Unsere Aufgabe als Architekturfotografin/Architekturfotograf besteht in der reduzierten Wiedergabe von Eindrücken, Linien oder Elementen. - Ziel der künstlerischen Architekturfotografie ist es, die Vermittlung eigener Ideen von einem bestimmten Gebäude für die zukünftigen Betrachter zu leisten. Damit nicht nur dokumentarische Aufnahmen entstehen, sollte das vorgestellte Bild die Inspiration der Fotografin/des Fotografen aufnehmen und weitergeben. - Ein gutes Hilfsmittel der Bildgestaltung besteht in der Nutzung von einblendbaren Gitternetztlinien. Im Life View Modus moderner Kameras ist diese Einstellung möglich und damit kann Einfluss auf die Bildgestaltung und Korrektur genommen werden. Im zweiten Teil des Abends wurden ausgewählte Ziele der Exkursion nach Frankfurt am Main vorgestellt. Als Ziele wurden vereinbart Main Tower, Bankenviertel, Hauptwache, Eiserner Steg und Tower 185. Jedes einzelne Ziel wurde mit Bildern und Beschreibungen zur Geschichte, Architektur und Bedeutung genau vorgestellt. Anschließend wurde mit Anmeldemodus, Zeitrahmen, An- und Abreise, Verpflegung, Fotoausrüstung und Wettervorhersage auf wichtige Eckdaten der Exkursion näher eingegangen. An Hand eines Stadtplanausschnitts wurden die einzelnen Ziele, Wege und die Abfolge der Exkursion nachvollzogen. Im Anschluss an Éric Forey wurde auf eine spezielle Form von Architekturfotografie hingewiesen. Besonders sehr hohe Gebäude lassen sich über Annäherung und Distanzierung genauer erschließen. Dazu stellen wir uns zunächst direkt an das Gebäude und distanzieren uns Schritt um Schritt von ihm. Auf diese Weise entstehen sehr interessante und ungewöhnliche perspektifische Aufnahmen. Im dritten Teil des Abends wurde eine kurze Bildbesprechung zu Großstädten durchgeführt. Es waren vier Bilder, die wir genauer besprochen haben. Sie zeigten Gebäude mit oder ohne Umfeld sowie mit oder ohne Menschen. Es wurde kurz die Frage diskutiert, was die Lebendigkeit eines Architekturbildes ausmacht. Diese Fragen muss bei einer der nächsten Konferenzen genauer besprochen und vertieft werden. Im vierten Teil des Abends wurde auf die 28. Videokonferenz hingewiesen. Sie findet aufgrund von Urlaubszeiten erst am 01.07.2022 um 19.00 Uhr im Clubraum Thiehaus statt. Thema wird die Nachbereitung der Exkursion nach Frankfurt am Main sein. Die Bildbesprechung zur Exkursion wird wieder in drei Teile aufgeteilt: 1. Teil - Main Tower, Bankenviertel und Hauptwache, 2. Teil - Eiserner Steg, Exkursionswege in Frankfurt und Tower 185, 3. Teil - Bilder, die nicht geplant waren. Viele Grüße Christian RE: Architekturfotografie - Cludwig - 04.07.2022 Kurzbericht der 28. Videokonferenz der AG Architekturfotografie vom 01.07.2022 Thema: Rückblick auf die Exkursion nach Frankfurt am Main vom 15.05.2022 Im ersten Teil des Abends wurde auf Architekturfotografie in der Extreme (in Anlehnung an Éric Forey) eingegangen. - Das Motiv muss zunächst von uns selbst erschlossen werden. Dazu ist es auch erforderlich, ein Gebäude vollständig zu umrunden und alle Seiten genau zu betrachten. - Großstädte vermitteln aufgrund ihrer Einbindung in eine urbane Umgebung viele Möglichkeiten und Wege der Architekturfotografie. Ein entscheidender Nachteil besteht in der Verdichtung der Städte: Hohe Häuser, raumgreifende Plätze, viele Reklametafeln und Baugerüste. Einige von diesen Elementen macht uns die Architekturfotografie nicht gerade einfacher. - Ein möglicher Weg: Ganz nah an eine Gebäude heran gehen und von unten nach oben fotografieren. Dabei Körperhaltung und Kamerahaltung einprägen und beibehalten. Anschließend Schritt um Schritt vom Gebäude zurücktreten und in gleicher Position ebenfalls von unten nach oben fotografieren. Nach verschiedenen Versuchen und Standortwechsel finden wir meistens eine aussichtsreiche Stelle für eine gute Aufnahme. - Grundlage ist eine genaue Ausrichtung der Kamera. Eine ganz präzise Bildkomposition ist auf diesem Weg nicht immer möglich. Aber eine gute Ausgangslage ergibt sich aber durchaus. Damit nicht zuviel Arbeit am Rechner notwendig wird, ist es wichtig, im Bildmittelteil eine genau ausgerichtete Linie bereits im Aufnahmeprozess einzubauen. Im zweiten Teil des Abends wurde einige Beobachtungen, Erfahrungen oder Anmerkungen zur Exkursion zusammengetragen: - Eine Stadt mit vielen Hochhäusern bietet interessante Möglichkeiten zur Architekturfotografie. Aber jede noch so schön vorgestellte Aufnahmesituation lässt sich nicht immer auf direktem Weg umsetzen (Baukräne, Gerüste, zu viele Menschen). Von Beginn an sind zwei Fragen zu beantworten. Wie gelingt mir ein guter Bildaufbau - ohne zuviele Kompromisse eingehen zu müssen? Wie kann ich meine Bildidee klar genug herausarbeiten? - Es stellte sich auch die Frage nach dem Umterschied zwischen Architekturfotografie und Stadtfotografie. Dieses interessante Thema wird zu Beginn der nächsten Videokonferenz etwas genauer besprochen werden. - Architekturfotografie in einer Gruppe mit Fotografinnen und Fotografen vermittelt positive Spannung, viele Anregungen und auch Ablenkung. Es ist nicht immer leicht, die eigenen Vorhaben und Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Aber dafür erhielten wir alle eine Menge von uns bisher nicht so vertrauten Anregungen. Den Aufnahmeprozess einschließlich der Motivsuche von anderen Fotografinnen und Fotografen zu beobachten ist ausgesprochen spannend. Im dritten Teil des Abends war die erste Bildbesprechung zu Exkursion nach Frankfurt am Main. Der erste Teil umfasste die Stationen: Maintower, Bankenviertel und Hauptwache. Dazu wurden ganz unterschiedliche Bilder vorgestellt und diskutiert. Die Bilder zeigen die persönliche Auseinandersetzung der Fotografinnen und Fotografen mit dem Themenfeld "Architekturfotografie in einer Großstadt". Wir sahen Bilder von oben auf Frankfurt (Straßenzüge, Gesamtansichten und Detailansichten), abstrakte Bilder (die nicht alle so gesehen haben) und den Versuch hohe Gebäude in eine erkennbare Symmetrie zu bringen. Ausgesprochen interessant war für alle Akteure diese erste Bildbesprechung zur Exkursion. Im vierten Teil des Abends wurde auf die nächste Videokonferenz am 15.07.2022 um 19.00 Uhr im Clubraum Thiehaus hingewiesen. Diesmal wird als Thema zunächst einmal auf Unterschiede zwischen Architekturfotografie und Stadtfotografie eingegangen. In der Bildbesprechung werden Bilder von denjenigen Fotografen, die nicht bei der ersten Besprechung anwesend waren, gezeigt (Themenfeld: Maintower, Bankenviertel und Hauptwache) und Bilder von allen von den Stationen: Eiserner Steg, Gang zum Bahnhof und Tower 185. Viele Grüße Christian RE: Architekturfotografie - Cludwig - 16.07.2022 Kurzbericht der 29. Videokonferenz der AG Architekturfotografie vom 15.07.2022 Thema: Architektur- und/oder Stadtfotografie - ein Vergleich Im ersten Teil des Abends wurde auf die Unterschiede zwischen Architektur- und Stadtfotografie eingegangen: - Die künstlerische Architekturfotografie ist gebunden an eine selbst festgelegte Bildaussage. Die Bedeutung der abgebildeten Architektur ist demgegenüber zweitrangig. "Es ist wichtig, dass das Bild selbst unabhängig von der gezeigten Architektur seine Wirkung entfaltet" (Schulz 2011: 43). - Auch in diesem fotografischen Spezialbereich geht es darum Interesse an der Architektur zu wecken, eine Geschichte zu erzählen und Gegensätze zu beschreiben - die vom Betrachter zunächst nicht wahrgenommen werden. - In der Stadtfotografie ist das Motiv nicht auf ein Gebäude begrenzt, sondern nimmt alles in der Stadt in den Blick. Wichtige Orte und Plätze verbunden mit Verkehrsschildern, Baukränen, Menschen, Autos und Bussen gehören dazu und werden einbezogen. - Nach Forey 2021 gehören auch symbolträchtige Besonderheiten einer Stadt (Straßen, Fassaden, Wände, Geschäfte, Verkehrsmittel, Fahrzeuge und Begegnungen) zur Stadtfotografie dazu. Im zweiten Teil des Abends stellten zwei Fotografen (die beim ersten Treffen verhindert waren) ihre Bilder vom Main Tower, Bankenviertel und der Hauptwache vor. Die Bilder zeigten noch einmal andere Perspektiven von bereits bekannten Gebäuden. Insbesondere wurden diese Bilder in der vorher besprochenen Unterscheidung zwischen Architektur- und Stadtfotografie überprüft. Es zeigte sich, dass eine genauere Beschäftigung mit dieser Unterscheidung auch den Blick für eine noch genauere Herausarbeitung von Architekturmotiven schärft. Im dritten Teil des Abends wurden Bilder des zweiten Teils der Exkursion (Eiserner Steg, Weg durchs Bankenviertel und Tower 185) gezeigt und genau diskutiert. Einige Arbeiten zeigten perspektifische Probleme bei der Aufnahme und Ausarbeitung von Architekturmotiven. Die Probleme bestehen darin, dass ein Unterschied zwischen exakter Geradestellung von Gebäuden und unseren Sehgewohnheiten besteht. Besonders tritt es dann hervor, wenn wir ein hohes Gebäude von unten aufnehmen und anschließend exakt geradestellen. In einigen Fällen erschien uns "gerade" ausgesprochen "ungerade" zu sein, weil unser Auge dieses Gebäude fehlerhaft wahrnimmt. Mit diesem Themenfeld werden wir uns anhand verschiedener Beispiele noch einmal genauer beschäftigen. Die vorgestellten Bilder vom zweiten Teil zeigten Teilpanoramen einer Stadt, Gesamtperspektiven und Teilperspektiven eines Gebäudes. Auch hier zeigte sich die unterschiedliche Arbeitsweise der Fotografinnen und Fotografen. Wir konnten einen Teil des Arbeitsprozessen gemeinsam besprechen und uns davon inspirieren lassen. Im vierten Teil des Abends wurde noch auf die nächste Videokonferenz der AG hingewiesen. Sie findet am 29.07. wie immer um 19.00 Uhr im Clubraum Thiehaus statt. Diesmal werden Bilder "die im Grunde nicht geplant waren" vorgestellt und diskutiert. Nicht selten entdecken wir interessante Motive neben unseren geplanten Stationen. Bilder mit diesem Themenschwerpunkt soll an diesem Abend ausreichen Raum gegeben werden. Viele Grüße Christian RE: Architekturfotografie - Cludwig - 30.07.2022 Kurzbericht der 30. Videokonferenz der AG Architekturfotografie vom 29.07.2022 Thema: Aufnahmen, die nicht geplant waren! Im ersten Teil des Abends wurden Bilder aus Frankfurt am Main und von weiteren Orten gezeigt. Allen Bildern war gemeinsam, dass sie nicht vorher geplant waren. Während einer Foto-Exkursion oder eines Fototrips wurden auch Motive gefunden und fotografiert, die weder geplant noch als Programmpunkte vereinbart waren. Diese ungeplanten Bilder haben nicht selten etwas sehr besonderes und zeigen außerdem kreative Ideen und spannungsvolle Kompositionen der Fotografin bzw. des Fotografen. Es wurden Bilder aus einer Shopping-Mall, von Glasfassaden, Bankgebäuden, Brunnen, Brücken, Gebäudefluchten, Objekten oder einer Gruppe von Fotografen vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Hauptsächlichen standen folgende Fragen im Vordergrund: Was sollte gezeigt werden? War der Bildaufbau dafür hilfreich? Ist eine Beschränkung auf wenige Elemente erreicht worden? Passt Format und Ausarbeitung zur Grundidee des Bildes? Die Frankfurt - Exkursion wurde an drei Abenden besprochen und ausgewertet. Aus diesem Grund war es auch möglich, bereits vorgestellte Bilder nach einer Umarbeitung erneut zu besprechen. Im Rahmen eines Bildvergleichs wurde auf die Besonderheiten zwischen Stadt- und Architekturfotografie eingegangen. Insgesamt hat die Bildbesprechung gezeigt, wie unterschiedlich Fotografinnen und Fotografen mit den sich bietenden Motiven während einer Exkursion in einer Stadt umgehen. Bei einigen Bilder stellte sich die Frage, ob alle Teilnehmenden auf der gleichen Exkursion waren --> so verschieden waren die Ergebnisse. Ein nächstes Thema für unsere Videokonferenzen hat sich bereits aus den letzten Bildbesprechungen ergeben. Anhand von verschiedenen Beispielen kam die Frage auf, wie korrekt muss ein hohes Gebäude ausgerichtet werden? Damit es den architekturfotografischen Regeln und unseren Sehgewohnheiten entspricht. Auf jeden Fall waren sich nicht mehr alle sicher, ob ein korrekt ausgerichtetes Bild den Königsweg in der Architekturfotografie darstellt. Dieses Thema wollen wir auf der nächsten Videokonferenz genauer bearbeiten und diskutieren: Wo liegen die Chancen und die Grenzen eines korrekt ausgerichteten hohen Gebäudes? Im zweiten Teil des Abends wurde auf Termin und Thema der nächsten Videokonferenz eingegangen. Wir treffen uns zur 31. Videokonferenz am 12.08.2022 zur bekannten Zeit und bearbeiten das Thema "Umgang mit oder ohne stürzende Linien in der Architekturfotografie". Ausgehend von einer kurzen Einführung wird in einem Workflow an jeweils einem Gebäude (pro Fotografin/Fotograf) eine möglicht gelungene Ausrichtung eines hohen Gebäudes erprobt. Viele Grüße Christian RE: Architekturfotografie - Cludwig - 13.08.2022 Kurzbericht der 31. Videokonferenz der AG Architekturfotografie vom 12.08.2022 Thema: Möglichkeiten und Grenzen der Korrektur von stürzenden Linien Im ersten Teil des Abends wurde in das Thema der Korrektur von stürzenden Linien eingeführt. - Stürzende Linien sind uns aus unserem Alltag gut bekannt. Wir nehmen sie in der Regel einfach als gegeben hin und stellen sie kaum einmal in Frage. - Es macht einen Unterschied, ob wir in unserem Alltag z.B. während einer Stadtbesichtigung stürzende Linien bei einem Blick nach oben oder unten sehen oder ob wir sie als Bild quasie in einen Rahmen setzen. - Stürzende Linien sind nicht grundsetzlich ein Bildfehler. Sie stellen zugleich ein hochwirksames Mittel der Bildgestaltung dar. - Wenn stürzende Linien in einem Architekturbild unkorrigiert bleiben sollen, dann ist Bildkomposition und Bilddramaturgie genau zu beachten. - Ein Grund warum in der Architekturfotografie der Grundaufbau aus Randparallelen bevorzugt wird, besteht darin, dass die Bildkomposition mit stürzenden Linien deutlich schwerer zu bewerkstelligen ist. Hinweise zur Bildgestaltung mit stürzenden Linien: - Stürzende Linien sollten ganz bewusst ins Bild integriert werden und nicht zufällig vorhanden sein. - Stürzende Linien können nur dann zu einem Bildgestaltungsmittel werden, wenn sie in der Lage sind die Bildkomposition zu unterstützen. Es besteht ein Unterschied zwischen sogenannten normalen Häusern (Wohnhäuser, Burgen, Schlösser, Industriegebäude usw.) und modernen mindestens 15-stöckigen Hochhäusern. Im ersten Anwendungsfall sollte auf einen randparallelen Grundaufbau nicht verzichtet werden. Der zweite Anwendungsfall erfordert aber ein anderes Vorgehen: - Im Bild von einem hohen Gebäude sollte eine gerade vertikale Linie bereits bei der Aufnahme eingebaut werden, dadurch kann dann eine erkennbare Ausrichtung des Gebäudes erreicht werden. - Detailperspektiven sehen und herausarbeiten. Das können Türen, Fenster, Giebel, Kuppeln, Seitenfluchten, Treppen usw. sein. - Stürzende Linien bildkompensatorisch klar erkennbar ins Bild einbauen. Im zweiten Teil des Abends wurden verschiedene Bildreihen zum Schwerpunkt "Stürzende Linien bewusst einbeziehen" vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Vier Fotografen haben Bildreihen jeweils zu einem anderen Gebäude in Frankfurt am Main erstellt. Die Gruppe konnte an den verschiedenen Perspektivkorrekturschritte eines Bildes teilnehmen. In jedem Versuch wurde ein geeignetes Bild zur Weiterarbeit erkannt und weiter besprochen. Aber es wurden auch noch weitere Verbesserungen angesprochen. Im dritten Teil des Abends wurden Bilder aus der Myzeil in Frankfurt am Main vorgestellt und besprochen. Hier ging es um das Sehen und Herausarbeiten von interessanten Perspektiven. Daran anschließend wurde das Bild einer Fotografin in zwei unterschiedlichen Bildschnitten und Bearbeitungsalternativen vorgestellt und diskutiert. In einem vierten Teil des Abends wurden verschiedene sich anschließende Themen angesprochen und näher diskutiert. Da die Urlaubszeit noch andauert werden zunächst keine größeren und zeitintensiven Themen begonnen. Auf den nächsten Videokonferenzen werden Einzelthemen zur Bildkomposition oder Detailperspektiven innerhalb der Architekturfotografie thematisiert werden. Die 32. Videokonferenz findet am 26.08.2022 wie gewohnt um 19.00 Uhr im Clubraum Thiehaus statt. Viele Grüße Christian RE: Architekturfotografie - Cludwig - 29.08.2022 Kurzbericht der 32. Videokonferenz der AG Architekturfotografie vom 26.08.2022 Thema: Architekturdetails und Perspektiven Im ersten Teil des Abends wurde in einer Einführung auf die Bedeutung von Architekturdetails als besonderes Thema der Architekturfotografie eingegangen. Am Beispiel des Zentralgebäudes der Leuphana Universität Lüneburg konnte die Grundidee des Architekten mit der Entwicklung einer Bildkomposition der Fotografin/des Fotografen in eine Beziehung gesetzt werden. Beide Beteiligten sind wichtig, damit sich ein gelungenes Architekturbild entwickelt. Das Wissen über die konzeptionellen Ideen des Architekten (hier gemeinsam mit Studenten) hilft dabei, eine eigene und authetische Bildkomposition zu entwerfen. Die Herausarbeitung von Architekturdetails ist ein wichtiger und zumeist relativ wenig angewandter Bereich der Architekturfotografie. Aber mit dieser Grundlage gelingt es, einen interessanten, ungewöhnlichen oder wenig beachteten Teil eines Gebäudes herauszuarbeiten. Auf diese Weise ist es auch am einfachsten möglich, die eigene Interpretation der Fotografin/ des Fotografen anzuwenden und umzusetzen. Einige Leitfragen dazu: - Was interessiert mich an diesem Gebäude ganz besonders? - Woran blieb mein Blick beim näheren Betrachten unmittelbar hängen? - Habe ich etwas entdeckt, an dem die meisten anderen Betrachter einfach so vorbei gegangen sind? - Habe ich bereits alle möglichen Standorte eingenommen? Beispiele für interessante Architekturdetails: - Fassaden und Fassadengestaltung - Eingänge und Türen - Fenster und auch Fensterreihungen - Spiegelungen und Durchblicke - Einblicke in Räume und Gänge - Dächer und Kuppeln Im zweiten Teil des Abends wurden Bilder zum Thema Architekturdetails vorgestellt und intensiv besprochen. Es handelte sich um sehr unterschiedliche Bilder von Fassaden, Fensterreihungen, Maßwerkbögen, Eingängen, Kuppeln, Treppen und Durchblicken. Die Bilder zeigten Architekturdetails aus unterschiedlichen Epochen und gaben einen Einblick in die Vielfalt dieses architekturfotografischen Bereichs. Hinzu kam auch noch, dass gerade Architekturdetails eine sichere Linien- und Perspektivgestaltung erfordern. Damit konnten wir uns an diesem Abend sehr gut auseinandersetzen. Im dritten Teil des Abends wurde auf die nächste Videokonferenz der AG Architekturfotografie am 16.09.2022 zum Thema "Bildserien von Architekturmotiven" hingewiesen. Wie immer erfolgt eine konkrete Einladung rechtzeitig. Viele Grüße Christian |